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Fed Cup 2009 - Schweiz gegen Deutschland
Das Auf und Ab geht weiter
Wir haben Mittwoch und noch drei Tage, bis es losgeht. Gegen die Schweiz im Fed Cup in der Züricher Saalsporthalle. Sabine Lisicki, die Berlinerin mit polnischen Wurzeln, Anna-Lena Grönefeld und Kristina Barrois, die „saarländische Fraktion", und Tatjana „Tade" Malek trainieren Doppel. Die letzten Aufschläge feuert Anna mit Karacho so brutal zurück, dass die Gegenspielerinnen nicht schnell genug gucken können. „Wow", entfährt es Barbara Rittner, „die Returns musst du mitnehmen für Sonntag." Anna ist für das deutsche Doppel als Einzige gesetzt.
Das Training hatte Spaß gemacht. Alle sind gut drauf. Auch Sofie, das Hündchen von Barbara Rittner, flitzt vergnügt herum und freut sich, weil Frauchen wieder da ist.
Wenig später sitzt Barbara Rittner mit Sabine, Anna, Kristina und Tade an einem Tisch. Auf die Frage, ob die Achterbahn des deutschen Fed Cup-Teams weitergehe, kommt von der Teamchefin spontan: „Na klar! Letztes Jahr ging's runter und dieses Jahr wieder rauf." Worauf alle schmunzeln. Barbara Rittner weiß, die Schweizerinnen mit Patty Schnyder, die Nummer 16 der Welt, haben die Favoritenrolle. Sollen sie haben, „aber wir sind hier, um zu gewinnen."
Ob der Job anstrengend sei? - „Mal mehr, mal weniger. Ach ja, die Mädchen meinten zu einem Foto von mir aus dem Jahr 2004, da würde ich noch jung aussehen." Wieder lachen alle am Tisch. „Hat mich schon ein bisschen schockiert. Nein! Natürlich lässt man Nerven. Mal sind's negative, mal positive Emotionen. Aber man weiß ja, auf was man sich eingelassen hat."
Samstag. Jetzt wird es ernst. Die deutschen Spielerinnen stecken deshalb, im Kreis stehend, die Köpfe zusammen, sprechen sich Mut zu und pushen sich mit einem lauten „und go" vor dem ersten Match. Anna muss zuerst gegen Patty Schnyder ran. Danach Sabine gegen die ebenfalls 19-jährige Timea Bacsinszky. „Ich tippe 2:0 für uns", sagt Klaus Eberhard, der DTB-Sportdirektor. „Ein 1:1 wäre, was man erwarten muss, aber ich bin eben immer optimistisch." Anna vergeigt, hatte aber auch Pech. Fünfmal drischt sie den Ball im Tie-Break ganz knapp ins Aus. „Wenn die alle drin gewesen wären", sagt sie hinterher, „hätte ich fünf zu null geführt und nicht die andere." Hat sie aber nicht und so ging das Match den Bach runter. Anders Sabine. Die „verprügelt" ihre Gegnerin, die erst bei 6:0 und 2:0 ein Spiel gewinnt. „Wenn Lisicki immer so spielt, ist sie die Nummer eins der Welt", sagt Severin Lüthi, der schweizer Mannschaftsführer, anerkennend.
Sonntag. Der Tag der Entscheidung. Sabine gegen die routinierte Patty Schnyder packt es nicht. Die junge, hübsche, braungebrannte Deutsche in einem gelben Leibchen und kurzem schwarzen Rock spielt beherzt, holt den ersten Satz und führt im zweiten 4:2. Doch plötzlich, ohne Kopf, ein paar Doppelfehler. Das Match kippt. Und der Punkt ist weg.
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